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Claus Kohlmann

Leuchtende Augen im lŠchelnden Gesicht

Beeindruckendes Konzert der kanadischen SŠngerin Melanie Dekker in der BischofsmŸhle


Von Claus Kohlmann
HILDESHEIM. Es gibt Momente, in denen man einfach wei§, dass man etwas ganz Besonderes erlebt. Es gibt nicht viele von diesen Momenten, das macht sie um so wertvoller. Und wenn dann aus einem vermeintlich "kleinen Konzert" etwas wirklich gro§artiges wird, ist die Wirkung umso grš§er. So geschehen am Donnerstag Abend beim Konzert von Melanie Dekker in der BischofsmŸhle.
Die kanadische Singer/Songwriterin schaute zum Abschluss ihrer diesjŠhrigen Nordeuropa-Tournee erstmals an der Innerste vorbei. DafŸr, dass sie in hiesigen Breitengraden nahezu unbekannt ist, hatten doch erstaunlich viele Menschen der Fu§ballversuchung entsagt und sich in der MŸhle eingefunden. Die offensichtliche Freude darŸber war Melanie Dekker nicht nur anzusehen, sondern auch abzunehmen. Mit ihrer NatŸrlichkeit und der aparten Mischung aus Augen- und Ohrenschmaus nahm sie das Publikum vom Fleck weg fŸr sich ein.
Mit ihrem Charisma und ihrer PrŠsenz fŸllte sie den gesamten Raum aus und transportierte so ihre persšnliche Freude am Musikmachen ganz locker ins Publikum. "Das Tollste fŸr mich wŠre, wenn ihr nach dem Konzert mit einem LŠcheln nach Hause geht", sagte sie zwischendrin irgendwann. Demnach hat sie definitiv alles erreicht, was sie wollte. Kaum einer, der nach dem Konzert kein Autogramm auf eine der CDs haben wollte oder noch das ein oder andere Wort mit ihr wechseln, kaum einer, der nicht angesteckt worden war von dieser unbŠndigen Freude und positiven Ausstrahlung, die sie an den Tag legte.
Kein wunder, sieht sie doch nicht nur hervorragend aus, sondern hat es musikalisch auch noch richtig drauf. wie es sich fŸr das Genre der Singer/Songwriter gehšrt, kann sie mit ihrer Akustik-Gitarre umgehen, das was sie ausmacht, ist aber ihre unglaubliche, fast Ÿberirdische Stimme. Das warme, dunkle Timbre schmeichelt den Ohren und ihr wahnsinniger Tonumfang von der vollen Bruststimme bis zur zarten Kopfstimme tut sein †briges.
Ihre Texte fŠchern das Seelenleben auf, viel dreht sich um erfŸllte, unerfŸllte, frische oder zu Ende gegangene Liebe, aber auch FamiliŠres verarbeitet sie ebenso wie das alltŠgliche Zwischenmenschliche. Wenn sie davon singt, leuchten ihre Augen und sie selbst bekommt das LŠcheln nicht aus dem Gesicht. Sicher spielt auch Routine eine gro§e rolle in ihrer Nicht-Show, aber davon ist nichts zu merken.
Ihr zur Seite steht der Gitarrist Jason Nett. Ebenfalls mit der Akustikgitarre, sorgt er fŸr die richtigen Tšne und Akkorde an den richtigen Stellen der Songs. Seine Linien, seine zweiten Gesangsstimmen, seine Rhythmen und Harmonien ergŠnzen Dekkers Kompositionen perfekt und machen aus einfachen Songs kleine Pop-Perlen.
Wie viel Nett, der sonst Kunstmusik und Opern komponiert, wirklich drauf hat, kann er zweimal unter Beweis stellen. Mit Hilfe eines Loop-Pedals improvisiert er, alleine auf der BŸhne sitzend, zwei stŸcke, die am Ende nach einer kompletten Band klangen. Mit diesem Pedal konnte er immer Phrasen aufnehmen, die in einer Schleife wiedergegeben wurden. So konnte er Schicht um Schicht Ÿbereinanderlegen, ohne dass es langweilig wurde. Perfekt.
Sympathischerweise Ÿberrascht wirkten beide, als das Publikum sie nach den ersten Zugaben immer noch nicht gehen lassen wollte. da wird sich wohl auch Melanie Dekker mit einem LŠcheln auf den Weg nach Hause gemacht haben

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